Ist Dir eigentlich bewusst, wie viele Entscheidungen Du täglich triffst? Tatsächlich sind es mehrere tausend und Du denkst kaum darüber nach, sondern handelst die meiste Zeit intuitiv oder aus Gewohnheit, stimmt‘s? Wir alle würden ja auch wahnsinnig werden, wenn uns eine gewisse Routine und das Unterbewusstsein nicht zur Seite stünden. Aber es gibt natürlich auch Entscheidungen, die uns nicht so einfach von der Hand gehen, die stattdessen Energie rauben und uns gedanklich in einer Endlosschleife von pro und contra festhalten. Dann schieben wir die Entscheidung ewig vor uns her, gefangen von der Angst, eine Fehlentscheidung zu riskieren. Hier verbirgt sich jedoch die tückische Falle: Wir können nämlich nicht nicht entscheiden!
D. h. indem Du Deine Entscheidung hinauszögerst, schützt Du Dich gar nicht vor einer Fehlentscheidung. Stattdessen läuft Dir eher die Zeit davon, wertvolle Optionen stehen plötzlich nicht mehr zur Verfügung, neue Umstände verkomplizieren möglicherweise die Entscheidungssituation oder weitere Bereiche Deines Lebens liegen aufgrund der fehlenden Entscheidung ebenfalls auf Eis.
Das für mich stärkste Argument für eine bewusste, zeitgemäße Entscheidung ist jedoch, dass andernfalls andere für Dich entscheiden oder Umstände Dir vermeintlich keine Wahl mehr lassen.
Ich möchte Dich heute einladen, mit einer kleinen „Hausaufgabe“, Dir und Deiner Entscheidungsfindung besser auf die Spur zu kommen. Nimm Dir heute Abend einen Zettel zur Hand, zeichne 5 Spalten und schreibe in die erste Spalte untereinander alle kleinen und großen Situationen auf, in denen Du heute eine Entscheidung fällen musstest. In die zweite Spalte schreibst Du, welche Entscheidung Du getroffen hast. In die dritte Spalte das Warum. In die vierte Spalte, ob es die eher leise Stimme aus dem Bauch oder die laute Stimme aus dem Kopf war, die das letzte Wort hatte, Und in der fünften Spalte notierst Du, wie Du Dich mit Deiner Entscheidung fühlst.
Zum Beispiel:
Situation | Entscheidung | Warum | Kopf oder Bauch | Wie fühlst Du Dich damit |
Ein Kollege fragt mich, ob ich mit ihm die Urlaubszeit tauschen könnte. | Ich habe zugesagt. | Ich bin Single und er hat Familie, für mich ist es einfacher flexibel zu sein. | Kopf | Schlecht. Ich habe nicht lang genung nachgedacht. Jetzt fahre ich zu einer Zeit in den Urlaub, in der das Wetter eher schlecht ist. |
Meine Freundin lädt mich spontan zu Kaffee und Kuchen ein. | Ich habe abgesagt. | Ich hatte mir für den Tag vorgenommen, lange Liegengebliebenes endlich zu regeln. | Bauch | Gut. Zwar hätte ich gerne die Einladung angenommen, aber ich hätte auf heißen Kohlen gesessen und die Woche wäre wieder mal im Chaos gestartet. So habe ich für Erleichterung gesorgt. |
So einfach diese kleine Übung auch erscheint, Du wirst Dich wahrscheinlich selbst überraschen, wie aufschlussreich und bewegend Deine Resultate sind. Und wenn Dich das Thema weiter reizt, dann lies Dir – am besten nachdem Du Deine Übung gemacht hast – auch Teil 2 dieses Blogs durch.
Viel Freude wünsch ich Dir!